Bericht 08.11.2023

Alltagslernen

Jugendbildungshaus Luegsteinsee

Alltagskompetenzen – was verbirgt sich hinter diesem Begriff?

Zu diesem Thema haben wir – die 7. Klasse der Fritz-Schäffer-Mittelschule Ostermünchen – gleich in der zweiten Schulwoche zusammen mit unseren drei Lehrern Frau Stadler, Frau Bucher und Herrn Bolvary in Kooperation mit dem Kreisjugendring Rosenheim eine Fahrt ins Jugendbildungshaus am Luegsteinsee in Oberaudorf unternommen. Hier war das Ziel, Dinge zu lernen, die uns helfen, unseren Alltag jetzt und auch später besser zu meistern.

Das fing schon bei der Planung an. Wir bildeten verschiedene Gruppen und mussten uns im Vorfeld zu verschiedenen Themen Gedanken machen, die uns bei unserem Aufenthalt begegnen würden. So war ein Team dafür zuständig, den passenden Zug von Ostermünchen nach Oberaudorf mit genauen Abfahrtszeiten herauszufinden. Da wir ja auch wieder zurückfahren mussten, galt das gleiche auch für die Heimfahrt. Um vom Bahnhof Oberaudorf bis zur Jugendherberge zu gelangen, mussten wir einen relativ weiten Weg zurücklegen. Unser „Navigations-Team“ führte uns aber mithilfe von Google Maps sicher zum Ziel.

Ein weiteres, überaus wichtiges Thema war das Essen. Alle unsere Mahlzeiten, mit Ausnahme der ersten, bereiteten wir selbst zu. Wir mussten uns dabei auf verschiedene Gerichte einigen, die uns allen schmeckten. Ein schwieriger Prozess! Aber wir konnten uns schließlich auf ein paar leckere Rezepte verständigen. Doch das war erst der Anfang. Eine weitere Gruppe war dafür zuständig, die Mengen der Zutaten hierfür sorgfältig zu berechnen, damit wir genug zu essen hatten. Es war natürlich schon eine große Hilfe, dass Frau Bucher Hauswirtschaftslehrerin ist und uns dabei über die Schulter geschaut hat. Gottseidank übernahm der Kreisjugendring den Einkauf, sodass wir die Zutaten nicht auch noch den ganzen Weg schleppen mussten. Bei jeder Mahlzeit waren Schüler zum Zubereiten, Aufdecken und Abräumen bzw. Saubermachen eingeteilt. Manche Schüler entpuppten sich als sehr gute Köche, sodass die Mahlzeiten wirklich allen schmeckten und auch aufgegessen wurden.

Alltagslernen Landart min2

Damit uns abends nicht langweilig wurde, kümmerte sich ein Team um das Abendprogramm. So suchten sie lustige Gemeinschaftsspiele heraus und übernahmen die Organisation. Auch unsere Lehrer ließen wir mitmachen. So eine Gaudi! Am zweiten Abend unternahmen wir eine kleine Wanderung um den See. Dabei staunten wir nicht schlecht, welche Tiere wir im See entdecken konnten.

Tagsüber fanden verschiedene tolle Kurse statt. Dabei lernte ein Teil von uns die Grundlagen der Fotografie kennen und produzierte auf dieser Basis eindrucksvolle Bilder mit dem eigenen Handy. Moritz Beck von der Kommunalen Jugendarbeit kam deshalb extra zu uns und begeisterte uns mit seinem Wissen rund um die Entstehung von guten Effekten bei Fotos. Unglaublich, was man da alles lernen konnte!

Die anderen Mitschüler praktizierten in der Zwischenzeit Entspannungsübungen mithilfe von spannenden Musikinstrumenten, um den oft stressigen Alltag besser zu bewältigen. Frau Blumenstengel, eine Musik- und Kunsttherapeutin mit langjähriger Berufserfahrung, leitete uns hier äußerst professionell an und wir verloren sehr bald unsere Scheu. Im zweiten Teil konnten wir uns im Töpfern ausprobieren und mussten feststellen, dass man sich tatsächlich, wenn etwas richtig Spaß macht, auch länger damit beschäftigen kann. Schade, dass Töpfern kein Schulfach ist!

Der zweite Vormittag stand ganz im Zeichen der Ersten Hilfe. Das Bayerische Rote Kreuz rückte gleich mit vier jungen Damen an, um uns die Grundlagen der Ersten Hilfe nahezubringen. So ging es um die verschiedenen Artikel zur Wundversorgung, die Durchführung der stabilen Seitenlage und auch um die geeignete Taktik, um bei einem Unfall verletzte Personen aus einem Auto ziehen zu können, ohne sie noch mehr zu verletzen. Da war es schon von Vorteil, dass die meisten Schüler unserer Klasse ausgebildete Schulsanitäter sind. So mussten viele Kenntnisse größtenteils nur aufgefrischt werden, was allerdings auch gut so war. Was man doch alles so vergisst über die Ferien! Im nächsten Durchgang wurden wir gruppenweise mit Fallbeispielen konfrontiert und mussten uns bezüglich der richtigen Strategie zur Versorgung der Patienten absprechen. Spektakulär war dabei, dass uns die Damen vom BRK künstliche Wunden schminkten, die täuschend echt wirkten. So mancher von uns schickte Fotos davon nach Hause, um die Eltern zu erschrecken. Das war ein absolut spannender Vormittag, der wie im Flug verging.

Alltagslernen Verletzter min

Am Nachmittag lotste uns das „Navigations-Team“ zum Jugendtreff in Oberaudorf. Da wir in unserer Heimatgemeinde Tuntenhausen kein Jugendtreff haben, war das eine überwältigende Erfahrung für uns alle. Rosi Held, die Leiterin, eröffnete uns sämtliche Möglichkeiten der Freizeitbeschäftigung. So konnten wir im künstlerischen Bereich mithilfe einer riesigen Auswahl an Materialien viele tolle Dinge gestalten. Wahrscheinlich wussten einige von uns nicht, dass sie so eine künstlerische Ader haben. Auch sportlich gab es einiges auszuprobieren. Neben Fußball und Basketball konnten wir Kickern und Billard spielen. Bepackt mit unseren Kunstwerken ging es dann wieder zurück zum Jugendbildungshaus. Ein toller Nachmittag voller Spaß! Vielleicht sollten wir unserem Bürgermeister den Tipp geben, sich das Jugendtreff in Oberaudorf einmal anzuschauen. Nur so!

Die letzte Challenge bezüglich der Alltagskompetenzen war das Packen unserer Koffer und Taschen sowie das Säubern unserer Zimmer. Oh mei! Die meisten von uns versagten dabei kläglich. Da wurde durchaus Verbesserungspotenzial nach oben deutlich. Wir schlagen deshalb vor, noch einmal dorthin zu fahren, um an unseren Schwachstellen zu arbeiten. Das wär doch was, oder?

Unser Fazit: Es war eine geniale Fahrt mit viel Spaß und tollen Möglichkeiten, unseren Horizont in verschiedene Richtungen zu erweitern. Wir sagen allen Beteiligten, die dazu beigetragen haben, dass dieses Projekt realisiert werden konnte, ein herzliches Dankeschön!

Text: Fritz-Schäffer-Mittelschule Ostermünchen

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